Am Sonntag, den 18. August 2013, 17 Uhr lädt der Kulturkreis "impulse" e. V. zu einem Sommerkonzert der Extraklasse auf das Gut Grumsmühlen ein.
Festliches Barock
Irene Heck-Hachmer, Orgel
Sylvia Horn, Oboe
Manfred Hachmer, Trompete
Festliche Barockmusik haben Irene Heck-Hachmer (Orgel), Sylvia Horn (Oboe) und Manfred Hachmer (Trompete) ihr Programm überschrieben. Die Musik des Barocks, in der die drei Instrumente, Oboe, Trompete und Orgel eine Blütezeit hatten, passt hervorragend zum Ambiente des wunderschön gelegenen Landgutes Grumsmühlen, Langen. In der Kapelle des Landgutes werden Sonaten für Oboe, Trompete und Orgel, von Engelbert Frömel, Gottfried Finger und von Corbett gespielt. Dazwischen erklingen solistische Werke von Händel sowie eine Sonate von Baldassare für Trompete und Orgel.
Irene Heck- Hachmer
geboren in Mainz; Studium Lehramt Gymnasien mit Anglistik und Musik (Hauptfach Klavier). Außerdem Examen als staatlich geprüfte Musiklehrerin mit dem Hauptfach Klarinette. Aufbaustudium Klavier - Kammermusik in Enschede (künstlerische Reifeprüfung) .
Manfred Hachmer,
geb. in Boppard/Rhein, Studium Lehr¬amt Gymnasien mit Biologie und Musik (Hauptfach Trompete) sowie künstlerische Reifeprüfung in Enschede (Trompete). Beide konzertieren neben ihrer Lehrtätigkeit an der Musikschule des Emslandes / Realschule Emsbüren zusammen oder mit verschiedenen Ensembles und waren bisher in verschiedenen europäischen Ländern und. in den USA solistisch aktiv.
Sylvia Horn
begann ihre musikalische Laufbahn in Berlin. Mit dreizehn Jahren wechselte sie von der Blockflöte zur Oboe und drei Jahre später auf das musikbetonte Georg -Friedrich-Händel-Gymnasium. Nach dem Abitur studierte sie an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar bei Prof. Axel Schmidt und Prof. Matthias Bäcker und an¬schließend an der Hochschule für Musik und Theater Rostock bei Sabine Kaselow und Prof. Gregor Witt.
Seit 2008 unterrichtet sie an der Musikschule des Emslandes e.V.
Programm
Engelbert Frömel (1656 – 1701) - Sonata Suavis für Trompete, Oboe und Orgel
Carlo Tessarini (1690 – 1765) - Sonate op. 2 Nr. 3 für Oboe und Basso continuo Adagio – Allegro
Godfrey Finger (ca. 1660 – 1723) - Sonata in C
Georg Friedrich Händel (1685 – 1759) - Orgelkonzert Nr. 4 F-Dur Allegro
Godfrey Finger (ca. 1660 – 1723) - Sonata
Pietro Baldassare (Lebendsdaten unbekannt) - Sonata in F Allegro – Grave – Allegro
William Corbett (ca. 1675 – 1748) - Sonata in C op. 1 Nr. 12 Adagio – Largo – Vivace - Allegro
Eintritt: 20,- € erm.: 18,- €
(Ein anschließender Weingenuss ist im Preis enthalten.)
Engelbert Frömel , geboren in der Grafschaft Glatz, war Mitglied des Prämonstratenserklosters in Breslau. Dort war er für die Orgelmusik und das Komponieren zuständig. Seine Sonata Suavis, liebliche Sonate, war als Kirchenmusik, als Gradualsonate nach der Lesung an einem hohen Festtag bestimmt. Deshalb ist sie relativ kurz, mit 7 Abschnitten, die sich durch Taktwechsel unterscheiden.
Carlo Tessarini stammt aus Rimini, war unter anderem Geiger in Orchestern wie des Markusdoms in Venedig, später in anderen Kathedralen tätig. Er komponierte hauptsächlich für sein Instrument, war aber auch als Virtuose damit berühmt – Konzertreisen führten ihn auch nach Nordeuropa, er spielte u.a. in Groningen, seine Spuren verlieren sich nach einem Auftritt in Arnhem.
Gottfried Finger, im jetzt tchechischen Olmütz geboren, ging als junger Mann nach England und wurde 1685 in die königliche Kapelle aufgenommen. Nachdem der König ins Exil ging, wurde er freischaffender Musiker – das sehr erfolgreich, denn seine Musik, eine Mischung aus italienischen, böhmisch-österreichischen und noch den englischen Einfüssen kam gut an. Er soll mit seinen Werken jüngere Komponisten beeinflusst haben. In Fingers Schaffen spielen Sonaten für mehrere Instrumente die größte Rolle. Die beiden Sonaten sind seinem Frühwerk zuzurechnen und auch noch nicht in einzelne Sätze unterteilt .
Händels Allegro aus dem 4. Orgelkonzert ist der erste von vier Sätzen eines größeren Werkes. Ähnlich den anderen Musikstücken dieses Konzertes gibt es hier einen Solisten und das Begleitinstrument – diesmal aber alles von einem Spieler auf einem Instrument, aber in verschiedener Registrierung gespielt. Es beginnt das Tutti, das Solo werden sie an der leiseren Registrierung erkennen.
Der in Rom geborene Pietro Baldassare war Musiker und Geistlicher und hat in der ersten Hälfte des 18. Jhd. gelebt. Von ihm weiß man nur noch über die Musikstücke, die er hinterlassen hat, das sind vorwiegend Vokalwerke. Seine Sonate steht in F-Dur – ist also ungewöhnlich für Trompetenmusik. Im Original ist dieses Werk für einen Zink als Soloinstrument. Dieser Zink ist heute nicht mehr gebräuchlich, es ist ein Instrument aus Holz mit Grifflöchern, ähnlich einer Blockflöte, oft mit Leder überzogen - aber mit einem Trompetenmundstück angeblasen. Er klingt der Trompete seht ähnlich und war vor allem bei den Stadtpfeifern ein wichtiges Instrument und wurde besonders gern in der Gruppe mit Posaunen zusammen geblasen (Gabrieli)
William Corbett war nicht nur Komponist , sondern auch Violinvirtuose und reiste konzertierend umher. So war er auch in Italien, wo er sich besonders für den italienischen Opernstil interessierte, der sich von der englischen Art zu schreiben unterschied. Da er sich bei diesem Aufenthalt eine nicht unbedeutende Sammlung berühmter, teurer Geigen von Stradivari, Amati, Stainer und anderen zulegte, hält sich unter den Wissenschaftlern bis heute das Gerücht, dass er möglicherweise dort auch für den englischen Hof spionierte und deshalb über die entsprechenden Geldmittel verfügte.